Damit wir das gar nicht erst einsetzen müssen, was wir beim Ersthelferkurs im April mühsam gelernt haben (Helmabnehmen, Herzmassage oder gar Mund-zu-Mundbeatmung bei einem bärtigen Biker) haben sich die INDEPENDENTS am 10. Juni gleich noch mal einen Kurs verordnet: ein professionelles Safety-Training!
Und wie Ulli’s unfreiwilliger Ausflug in die Botanik gezeigt hat, kann’s auch die besten und routiniertesten Fahrer unter uns treffen, denn die Strassen sind voll von Autofahrern, die uns das Leben schwer machen!
Nicht alle waren bereit, sich dem Stress eines Ganztageskurses zu unterziehen, aber immerhin 10 Harleys (ergänzt durch zwei art- und clubfremde Reiskocher) standen am frühen Samstagmorgen auf dem METABO-Platz bereit, um die fahrerischen Grenzen auszutesten.

Zwei Motorradprofis, Thumy und Mike, die für die Verkehrswacht Neuffen/Teck schon seit vielen Jahren Bike-Schulungen abhalten, waren als Trainer angetreten, um den relativen Neulingen unter uns Tipps für heikle Situationen einzutrichtern und den alten Hasen die eine oder andere ‚Mucke’ auszutreiben.

Nachdem wir kollektiv eine Mängelrüge wegen unserer ‚Unsicherheitskleidung’ eingefangen hatten, ging’s zum Aufwärmen flott voran : Kreise und Schleifen; Achten, Kurven und Slalom – manchmal war es doch ganz hilfreich, dass die Hindernisse aus kleinen, grünen Gummihüten bestanden und nicht aus Stahl, Stein oder Beton.
Die nächste Übung war das 90-Grad-Abbiegen ohne Umzukippen, praktisch aus dem Stand;
auch das sieht einfacher aus, als es ist, vor allem wenn das ‚Hindernis’(in dem Fall Mike) nur eine knappe Bike-Länge entfernt ist.

Der eine konnte es besser, beim anderen sah’s weniger elegant aus– aber insgesamt waren Thumy und Mike ganz zufrieden.
Danach einige Lehrstücke zu ABS Bremsen beim Motorrad (was die Fahrlehrer zwar ganz klasse finden, bei Harley aber doch eher Zukunftsmusik ist), und weitere Vorträge und Beispiele zur Kurventechnik – anschließend war bei strahlender Sonne, gut 25 Grad, mehr oder weniger dicken Jacken, Handschuhen und Helmen das Mittagessen im PLACE eine echt willkommene Abwechslung von den schweißtreibenden Übungen. Reiner hatte seinen berühmten Wurstsalat vorbereitet und Chris die Bewirtung übernommen (nochmals Danke, Chris!) so daß wir nicht allzuviel der kostbaren Zeit vergeudeten.

Nach dem Essen wurde gebremst, bis die Backen glühten! Fussbremse, Handbremse, beide Bremsen – aus allen möglichen Geschwindigkeiten und mit oder ohne Sozius. Auch hier wurden nach einiger Übung und Kritik alle immer besser, wenn man auch zugeben muß, daß selbst Thumy nicht so richtig eine Schockwirkung hervorrufen konnte und das Bremsen schon ein bißchen unter Laborbedingungen stattfand. Trotzdem, vor allem für die Unerfahrenen unter uns war es schon wichtig, mal mitzukriegen, wie es ist wenn die Bremsen blockieren.

Danach noch ein bißchen „Ausweichen vor einer Gefahrenstelle“ und der Versuch, ob man besser um ein Hindernis rumfährt
oder davor abbremst – und schon war es 4 Uhr und der starke Drang nach der Eisdiele setzte sich durch.

Fazit : Auch den erfahrenen Bikern hat das Auffrischungstraining sicher was gebracht und den Neulingen sowieso.
Die nächste Möglichkeit wäre ein Sicherheitstraining in der freien Wildbahn – mit Schwerpunkt auf Fahren in der Gruppe und Kurventechniken.
Schau’n mer mal …

Fit für’s …

… sind wir in jedem Fall!

Der Petrus